1965

Geschehen

In der Hauptversammlung am 23.01.1965 stellt Paul Weishaar den Antrag, zum Gedenken an Wolf Hirth auf dem Hörnle einen Gedenkstein zu errichten. Der Antrag wird angenommen, doch passiert zunächst nicht viel.  Mitte des Jahres wird ein kleiner Arbeitsausschuss aus Karl Fischer, Hermann Junger, Paul Weisharr und Dieter Alber bestimmt. Dieser soll dieses Thema nun vorantreiben. Herr Steinle  bringt den Vorschlag ein, den Stein unterhalb des Kugelbaumes am Hörnle zu errichten. Der Eigentümer des Steinbruches Lauster ist bereit, einen entsprechenden Naturstein zu spenden und kostenlos aufzustellen. Später im Jahr kommt die Idee, zum Anlass der Enthüllung des Gedenksteines einen Sternflug durchzuführen. Diese Veranstaltung soll im Juli 1966 stattfinden.

Im Flugzeugpark geht die dynamische Entwicklung weiter:  im Januar wird der Verkauf des Baby III, des ersten Flugzeugs der Fliegergruppe aus dem Jahr 1950, abgeschlossen. Das Flugzeug geht für DM 900 an die Fliegergruppe Laufenburg (Südbaden). Nach der erfolgten Bestellung für einen Phöbus wird Anfang des Jahres auch ein Kaufvertrag über eine Libelle abgeschlossen. Planmäßig wird zum Frühjahr der Bergfalke III ausgeliefert und in Betrieb genommen.  Durch die guten Beziehungen zur Fa. Schleicher wird von dort angeboten, den Prototypen des neuen Spitzenmodelles der Flugzeugschmiede aus der Rhön, die K 6 E, zu übernehmen. Das Flugzeug trifft wie geplant bereits Ende des Jahres an der Teck ein. Aufgrund der hohen  finanziellen Belastungen durch diese Neuzugänge - und der noch für das Folgejahr ausstehenden Lieferung einer weiteren Ka 6 CR, wird der bereits unterzeichnete Vertrag über eine Libelle H301 bei der Fa. Glasflügel wieder storniert.  Darüber hinaus wird beschlossen, die bisherige Schleppwinde SW 112 und den Zugvogel, der durch die K 6 E abgelöst werden soll, zu verkaufen.

Aufgrund der ungebremsten Erweiterungen und Aktualisierungen im Flugzeugpark, ist die Aufbesserung der Finanzlage ein allgegenwärtiges Thema. Deshalb werden neben einem Sommernachtsfest am 3. Juli 1965 und einem Fliegerball mit Taufe des Bergfalken am 6. November 1965  weitere Aktivitäten aufgesetzt. Zur Finanzierung eines neuen Fallschirms macht der Vorsitzende Willi Jauch den Vorschlag, eine Altpapier-Sammelaktion durchzuführen. So werden im Frühjahr und im Herbst je eine Sammlung in den Gemeinden Dettingen, Nabern und Bissingen durchgeführt. Der Erlös aus beiden Sammlungen beträgt rund DM 800 und deckt damit fast die Beschaffung des Fallschirmes, für den DM 905 zu bezahlen sind. Dieser Möglichkeit der Kapitalbeschaffung ist die Fliegergruppe bis heute treu geblieben. Bis in die heutige Zeit (2021) führt die Fliegergruppe zweimal jährlich diese Sammelaktionen durch. 
Dieter Alber organisiert Lohnarbeiten, die im Auftrag eines Industriebetriebes durchgeführt werden. Diese erfolgen vor allem in den Sommermonaten, in denen üblicherweise weniger Arbeiten in der Werkstatt anfallen, und sorgen für zusätzliche Einnahmen in der Vereinskasse.
Weiterhin soll die Kantine vergrößert werden; dabei soll die Küche modernisiert werden und ein Außenfenster erhalten. Die Möbel im Gastraum werden im Rahmen eines Bierliefervertrages über die Brauerei Leicht (Schwabenbräu) geliefert. Der Umbau bzw. die Renovierung wird im Laufe des Jahres angegangen, die Fertigstellung zur gemeinsamen Silvesterfeier geplant. 

 Im Sommer wird  der von der Gemeinde zugesagte untere Teil der Viehweide planiert und neu eingesät. Der entlang der Straße verlaufende offene Graben wird teilweise eingedeckt.

Große fliegerische Erfolge wie in den Vorjahren bleiben in diesem Jahr aus. Dennoch kann Karl Fischer, der mit dem Zugvogel als Gastteilnehmer bei den Schweizer Nationalmeisterschaften in Grenchen antritt, den 7. Platz belegen; Erich Hezel steht beim Klippeneckwettbewerb in der Offenen Klasse auf dem Podium - ebenfalls mit dem Zugvogel wird er Gesamt-Zweiter. Er qualifiziert sich damit neben Karl Fischer, der als Nationalmannschaftsmitglied gesetzt ist, erneut für die kommenden Deutschen Meisterschaften.

Die Flugzeuge sind dennoch hervorragend ausgelastet. Jedes der Flugzeuge ist mindestens 100 Stunden im Jahr in der Luft, die Ka8 und die Ka-6 D-8244 erreichen annähernd 200 Flugstunden!  

Die neue Winde SW-8217 wird nach gut einjähriger Bauzeit völlig problemlos und ohne jegliche Kinderkrankheiten in Betrieb genommen, sodaß bereits im ersten Jahr bereits mehr als 1500 Starts im Winden-Logbuch stehen.